AKAG Tagung 2020

Dieses Tagung wurde aufgrund des Lockdowns (Covid-19) rein virtuell und mit ganz anderer Aufstellung abgehalten.

Wir (Susanne M Hoffmann und Karsten Markus-Schnabel, LOC) haben stattdessen zusammen mit Prof. G. Graßhoff und Prof. Wolfschmidt ein virtuelles Splinter-Meeting organisiert: Applied and Computational Historical Astronomy

Alte Ankündigung für Berlin:

Die Tagung der Astronomischen Gesellschaft (AG) findet im Jahr 2020 in Berlin statt.

Ort: TU Berlin 
Termin: 31.08. 2020

Als AGAG engagieren wir uns im LOC der Tagung der direkten Tochtervereins der AG, des Arbeitskreises Astronomiegeschichte (AKAG) der Astronomischen Gesellschaft (AG).

Call for Papers
Deadline ist der 31. Mai 2020.
E-Mail: Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt

In der Geschichte der Wissenschaften allgemein sowie in der Astronomiegeschichte speziell gab es zu allen Zeiten und gibt es bis heute Entdeckungen und Erfindungen, die richtungsweisenden Charakter für den weiteren Verlauf der Forschung besaßen bzw. besitzen. Das meint sowohl unerwartet auftretende neue Phänomene und systematisch angestellte Beobachtungen am Himmel als auch theoretische Ansätze sowie technische Neuerungen. Dabei ging es den Astronomen und den Instrumentenbauern um die gezielte Suche nach Erklärung eines Phänomens oder um die Bestätigung einer Theorie, aber es konnten auch durch Zufall neue Phänomene erst entdeckt werden, die dann einer Erklärung harrten und eine neue Theorie oder einen neuen Instrumentenkomplex provozierten. In der Wissenschaftsgeschichtsforschung spricht man dann von den Entscheidungen für Alternativen (Bifurkationen) oder im Falle der Falsifizierung einer Theorie von einem Experimentum crucis.
Solche Marksteine in der Geschichte der Astronomie sind exemplarisch die bekannten Beispiele der Erstveröffentlichung des heliozentrischen Weltbildes im Jahr 1543, die Erfindung des Fernrohrs (1609) oder die Entdeckung der 3-Kelvin-Strahlung (1965), aber auch zahlreiche weniger im öffentlichen Bewußtsein seiende wie z.B. die Erscheinung und Beobachtung der Supernova von 1572, die Erfindung des Mikrometers mit den verschiedenen Varianten ab 1609 oder die Anwendung der Spektralanalyse bei dem Licht der Sterne seit 1859.
Das Kolloquium bietet Raum, solchen Marksteinen gebündelt nachzugehen und damit Material für weitere wissenschaftstheoretische und philosophische Überlegungen bereitzustellen. Hierbei sind von besonderem Interesse die individuellen Motivationen der handelnden Personen sowie die weltanschaulichen, religiösen und gesellschaftlichen Kontexte, aber auch die allgemeinen technischen und speziellen astro-technischen Rahmenbedingungen, die seit dem späten 20. Jahrhundert die computergestützten Anlagen einschließen.
Willkommen sind Vorträge, die sich in das beschriebene Thema einpassen: entweder durch Fallanalysen, die auf neu ausgewerteten oder neuen, in der Literatur noch unbeachteten Quellen beruhen, oder durch Überblicke, die bereits wissenschaftstheoretische oder philosophische Verallgemeinerungen wagen. Ledigliche Wiedergaben von Beispielen aus der einschlägigen Literatur werden keine Beachtung finden. Erbeten werden Kurzfassungen der Vorträge (eine halbe DIN A4-Seite, eventuell mit Abbildung) mit Angabe der wesentlichen Quellen, auf denen die Kernaussagen beruhen.
Wie bei jedem der bisherigen Kolloquien des Arbeitskreises sind freie Vorträge zugelassen. Auch diese sollen neue Einsichten in die Geschichte der Astronomie und ihrer Beobachtungs-, Meß- und Auswertungstechnik bieten.